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Wachwochenende 2024

Veröffentlicht: 05.08.2024
Autor: Florian Backhaus

In diesem Jahr haben wir das eigentliche "Umsonst und Draußen" Wochenende für ein Ausbildungs- und Wachwochenende an unserem Vereinsheim genutzt.

2024 musste das Festival "Festivalkult Umsonst&Draußen", welches im Normalfall auf den Weserwiesen in Porta Westfalica Veltheim stattfindet, aufgrund der hohen Regenmengen im Frühjahr ausfallen, da die Ernte der Landwirte sich nach hinten verschoben hatte und somit die Ackerflächen, welche für Camping-. Park- und Feierplätze genutzt werden sollten, nicht zur Verfügung standen.

 

Aufgrund des freien Wochenendes hat sich eine kleine Delegation rund um die Beauftragten des Wasserrettungsdienstes in unserer Ortsgruppe zusammen gesetzt und ein Wochenende zum Wach- und Ausbildungsdienst geplant.

Schnell stand der Rahmen fest. Es dürfe definitiv nicht kürzer als der eigentliche Wachzeitraum in Veltheim sein. Somit war der Zeitraum von Freitag 17 Uhr bis Sonntag 18 Uhr schon einmal festgesetzt.

Was sollte nun also gemacht werden. Ein Spagat zwischen der Ausbildung junger, neuer Kameraden und eingesessenen alten Hasen musste her.


So wurde der Spalt zwischen jung und alt am Freitagabend zunächst mit der Tagesplaung für Freitag und Samstag und anschließend mit einer Einweisung auf Inflatable Rescue Boats (IRB), welche primär an der Küste im zentralen Wasserrettungsdienst Küste eingesetzt werden, geschlossen.
Zunächst wurde allerdings das Mannschaftszelt auf dem Platz zwischen unserem Bootshaus und der Garage aufgebaut, sodass alle Kameradinnen und Kameraden in der Nacht ein Dach überm Kopf hatten.
Um die Verpflegung und Logistik kümmerte sich wie immer unsere Kameradin Nadine (Logisitik-) Loose und verpflegte die Mannschaft mit einem kleinen Grillbuffett, bevor es dann endlich zur Einweisung in einen Theorie- und Praxisteil ging, die von Saskia erarbeitet wurden. Saskia hat durch ihre Einsätze an der Küste schon viel Erfahrung und konnte somit auf viele Fehlerquellen hinweisen.

Samstags stand der sportliche Teil auf dem Programm. Jedes Jahr muss die Einsatzfähigkeit unserer Rettungsschwimmer und Wasserretter kontrolliert werden, die ein festgelegtes Sportprogramm und eine Rettungsübung beinhaltet. Die Aufgaben bestanden im run-swim-run, also 100 Meter laufen, 200 Meter schwimmen und wieder 100 Meter laufen in maximal 8 Minuten sowie der Rettungsübung - 100 Meter anschwimmen in Schnorchelausrüstung, heraufholen eines 3-5 kg schweren Gegenstandes aus 3-5 Metern Wassertiefe, anschließendem Abschleppen über 100 Meter einer Person, dem Anlandbringen und der Vorführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung über 3 Minuten.
Alle Teilnehmer haben die Prüfungen souverän gemeistert und die Einsatzfähigkeit konnte bescheinigt werden.

Im Anschluss stand ein Termin mit dem Segelverein Weserbogen auf dem Kalender.
Es sollte das Aufrichten gekenterter Segelboote in verschiedenen Arten geübt werden. Unter der Anleitung einiger erfahrener Segler wurden 2 verschiedene Jollen mit und ohne Segel durch unser Team zunächst gekentert und im Anschluss aufgerichtet. Jede/r unserer Einsatzkräfte konnte selbst versuchen, ein Boot allein und in Teamarbeit wieder aufzurichten. 
Hierbei hatten alle viel Spaß und es konnten Wissen und Fähigkeiten erweitert werden. Quintessenz war, zu erkennen, dass die richtigen Handgriffe zum einfachen Erfolg führen und dass Helme in der Wasserrettung eine wichtige Daseinsberechtigung haben.

Zum Mittag ging es wieder zurück zum Vereinsheim, wo Bratwurst im Brötchen auf die Einsatzkräfte wartete.

Zum Nachmittag stand eine Einsatzübung auf der Weser auf dem Plan.
In Höhe des Vlothoer Hafens kam es dabei zu einem medizinischen Notfall auf einem Kanu, woraufhin ein Kind über Bord ging und ein beobachtender Angler beim Versuch zu helfen, stürzte und sich das Handgelenk frakturierte. Die Aufgabe für unsere Einsatzkräfte bestand zunächt darin, 2 Trupps, geführt durch Tommy und Flo, zu koordinieren und die Rettungsboote ins Wasser zu bringen. Daraufhin folgte die Alarmierung zum Unfallort mit Angabe des Weserstromkilometers.
Durch vorhandenes Gewässerkartenmaterial konnte die Einsatzstelle somit schnell lokalisiert werden und die Rettungsboote wurden u.a. besetzt durch Strömungsretter (in Ausbildung) zum Unfallort entsandt.
Nach wenigen Minuten wurde gemeldet, dass es sich um ein Kanu mit 3 Insassen, 2 Kindern und einem Erwachsenen (dargestellt durch Mimen des Bezirks) handele, wobei die erwachsene Person reanimationspflichtig vorgefunden wurde und ein Kind ins Wasser gefallen sei.
Zusätzlich wurde ein MTF zum Einsatzort geordert, um vom Ufer aus koordinieren zu können.
Binnen 38 Minuten nach Alarm konnte schließlich Rückmeldung Einsatz- (bzw. Übungs)ende über den DLRG Funkkanal 2 verkündet werden. In dieser Zeit wurde eine Person erfolgreich reanimiert, ein Kind aus dem Wasser gerettet, ein Kanu geborgen, ein zweites Kind betreut und ein verletzter Angler am Ufer versorgt.
Alle Teilnehmer der Übung waren sehr überrascht über die kurze Dauer und die Menge der erledigten Aufgaben, was auch einen großen Schwung Stolz mitbrachte.
Nach diesem Szenario musste der Übungsteil leider abgebrochen werden, da ein Gewitter aufzog und unsere Kräfte somit nicht mehr auf dem Wasser tätig sein dürfen.
Die Boote wurden geslippt, eine Nachbesprechung wurde geführt und die Lehren aus der Übung gezogen. Resultat war, dass die Einsatzdauer und die getätigten Maßnahmen sehr gut verlaufen sind. Der Slippvorgang, welcher gemessen ab unserem Vereinsheim allerdings 45 Minuten dauerte, deutlich schneller von statten gehen müsse.
Somit war der Samstag fast geschafft. Zum Abendessen gab es Pizza und bevor es an den gemütlichen Teil ging, stand noch das "Highlight" der jährlichen Blaulichtunterweisung nach §§35/38 StVO auf dem Programmplan. Um 21 Uhr war schließlich Feierabend und der gemütliche Teil war auch recht kurz, da alle nach einem anstrengenden Tag sehr erschöpft waren und zeitnah die Feldbetten im Mannschaftszelt bezogen wurden.

Sonntag morgen war die Nacht dann auch schon wieder um 8 Uhr vorbei.
Nadine bereitete Frühstück mit Bacon und Rührei vor, während der Rest der Mannschaft noch einmal das gesamte Material kontrollierte.

Von 11 - 13 Uhr war eine gemeinsame große Übung mit der Feuerwehr Porta Westfalica geplant, weshalb sich eine gewisse Anspannung in der Truppe breit machte. Man wollte schließlich zeigen, was man in der Vergangenheit und am Wochenende gelernt hatte.
Dargestellt wurde ein Bootsunfall, bei dem ein Motorbootfahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, durch eine Gruppe von 4 Kajaks fuhr und schließlich auf das Ufer traf.  Hier beschädigte er das Boot so sehr, dass Betriebsflüssigkeiten ausliefen.

Um 11:35 Uhr schrillten dann die Telefone der DLRG und Feuerwehr, woraufhin sich die Einheiten auf den Weg zur Slippstelle nach Holtrup machten, um möglichst zeitnah die Boote ins Wasser zu bringen. Die Aufgabe des Vortages wurde mit Bravur erfüllt, denn unsere Retter meldeten um 11:48 Uhr zwei Motorrettungsboote einsatzbereit im Wasser, was bedeutet, dass wir die Zeit des Vortages um ca. 30 Minuten unterboten haben.
Die Albatros meldete nach kürzester Zeit zwei Personen im Wasser und zwei Kanus treibend in der Weser. Das zweite Boot, welches uns durch die OG Enger-Spenge zur Verfügung gestellt wurde, erkundete weiterhin die Situation und stellte zwei Kanufahrer und dessen Kanus am Ufer, sowie ein Motorboot besetzt mit einer Person auf dem Land, fest.
In der Zwischenzeit traf der ELW der Feuerwehr am Unfallort ein und der Einsatzleiter erkundete und koordinierte das Geschehen vom Ufer, während gleichzeitig die beiden Boote der Feuerwehr zu Wasser gelassen wurden.
In kameradschaftlicher Zusammenarbeit konnte das Einsatzszenario abgearbeitet werden. Eine Ölsperre wurde gesetzt, sämtliche Kanus wurden transportiert und Verletzte sowie Betroffene wurden betreut und behandelt.
Nach ca. 2 Stunden konnte das havarierte Motorboot schließlich wieder sicher am Steg an der Slippstelle durch die Einsatzkräfte vertäut werden und die Übung wurde beendet.
Die Nachbesprechung wurde leider durch einen Realeinsatz der Feuerwehr unterbrochen, wird allerdings noch nachgeholt.
Alle Beteiligten konnten einiges voneinander lernen und Defizite in und zwischen den Einheiten wurden offengelegt.
Ziel ist es in der Zukunft, eine Zusammenarbeit im Bereich der Wasserrettung zu stärken und eine reibungslose Arbeit zu gewährleisten.
Anschließend konnte noch eine Feedbackrunde und Nachbesprechung in unseren Reihen durchgeführt werden, bei der natürlich herausstach, dass der Slippvorgang so viel schneller war als am Vortag.

Mit dem Ende der Übung wurden dann auch die Boote wieder aus dem Wasser geholt, zum Vereinsheim gebracht und das Material wurde gereinigt, um die zukünftige Einsatzfähigkeit sicherzustellen.
Das Wachwochenende selbst konnte um 17:30 Uhr beendet werden, woraufhin alle Einsatzkräfte sehr erschöpft aber zufrieden nach Hause fahren konnten.

Ein riesen Dank gilt der DLRG Ortsgruppe Enger-Spenge, für die Leihgabe des Bootes Guppy, der DLRG Ortsgruppe Minden, für die Leihgabe des MTFs, der DLRG Ortsgruppe Bünde für das Mitwirken und Leihgabe des KDOW, sowie den Mimen des Bezirks NOW für die Darstellung der Verletzten und Betroffenen am Samstag.
Desweiteren wäre die Durchführung ohne das Engagement des KSC Porta, der die Kanufahrer darstellte und die Kanus zur Verfügung stellte, nicht möglich gewesen, das war großes Kino. ;-)

Last but not least möchten wir der Feuerwehr Porta Westfalica für die Möglichkeit danken, die Zusammenarbeit zu stärken und das gemeinsame Üben, um die Sicherheit unserer Bürger/innen am und im Wasser zu gewährleisten.

Es wird auf jeden Fall eine Wiederholung geben!
 

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